caraVANication Teil II: Was haben Vampire und Surferboys gemeinsam?

Unser Roadtrip durch Washington, Oregon und West-Kanada

Woche II unseres Wohnmobilurlaubes in den USA bricht an. Wir besuchen die Stadt mit der höchsten Vampirpopulation und machen rüber nach Vancouver Island, wo wir riesige Bäume sehen und eine der schönsten Städte der Welt besuchen.

Hinweis: Dieser Blogpost enthält unbezahlte Werbung durch Nennung von Marken.

In Woche I unseres Roadtrips sind wir von Seattle aus durch Washington und Oregon gefahren. Wir haben Schnee, Vulkane, Murmeltiere und Bären, sowie Heuhaufen-Felsen und jede Menge Treibholz gesehen. Das reicht ja eigentlich schon fast für einen ganzen Urlaub. Aber in diesem schönen Eckchen Erde gibt es noch so vieles mehr zu entdecken.

Also auf in Woche II – wer weiß, was uns noch alles erwartet…

TAG 8 Olympic National Park/Washington State

Der Hoh Rain Forest begeistert uns sehr, daher nehmen wir uns am Vormittag auch noch einmal die Zeit für den Hall of Mosses-Trail. Die Bären poofen noch, aber der Trail ist mit seinen riesigen Bäumen, Farnen und Flechten auch so sehr beeindruckend. 

Weiter geht es über die Olympic Halbinsel, aber vor dem nächsten Stop müssen wir unbedingt dumpen! Das heißt wir entleeren unsere übervollen Schwarz- und Grauwasser-Tanks. 

TIPP!

Auf den Campingplätzen der State- oder National Parks gibt es kaum Gelegenheiten das Grau-/Schwarzwasser abzulassen. Daher immer die Füllstandsanzeige und mögliche Dump-Gelegenheiten im Blick halten. Oder aber zwischen den Aufenthalten in den Parks auch mal eine Übernachtung auf einem kommerziellen Platz einbauen, um die Tanks zu leeren.

Weiter geht es nach Forks! Ich liebe es auf Reisen entsprechend passende Romane zu lesen und so habe ich auch dem Caravanication-Teenie den ersten Teil der Twilight-Saga – Biss zum Morgengrauen (Bella und Edward 1) Werbung geschenkt. Jetzt ist sie im Bella und Edward Fieber und da kommt die Touristeninformation im Vampir-besetzten Örtchen inkl. Film-Truck gerade recht. 

TIPP!

In jedem Fall solltet ihr es nicht nur bei einem kurzen Fotostop vor dem Visitor Centre belassen, denn die beiden netten, älteren Ladies, die die Besucher mehr als ausführlich über Forks und Umgebung informieren, sind zwei echte Schätzchen!!

Wir nehmen alles mit: den Bella Pancake im Parlor Cafe, die Twilight-Ausstellung im Forks Rainforest Art Center und Shopping in Forks Thriftways, wo auch Bella einkauft. Schließlich fahren wir mit der dicken Berta noch die Twilight-Rundtour durch den Ort und sehen die Forks High School, in der sich Bella und Edward erstmalig treffen, die Polizeistation, in der Bellas Vater Sheriff ist und Bellas Wohnhaus, welches allerdings nicht das Haus aus den Filmen ist, sondern jenes, dass Stephanie Meyer sich vor dem Schreiben ihrer Romane als Haus für Bella in Forks ausgesucht hat.

Twilight forever!

Jetzt aber genug der Vampire! Unser heutiger Platz am Lake Crescent hat nur Stellplätze auf First-Come-First-Serve Basis, da müssen wir also idealerweise noch vor 15.00 Uhr auf dem Platz ankommen. Das schaffen wir auch und erwischen noch ein schönes Plätzchen in Ufernähe. Der See ist toll, wenn badetechnisch auch eher etwas für die Hartgesotteneren.

TAG 9 Victoria/Vancouver Island

Heute müssen wir früh aus den Federn. Unsere Fähre Richtung Vancouver Island legt früh ab. Vom Lake Crescent bis nach Port Angeles ist es eine Stunde Fahrt, und 90 Min. vor Abfahrt muss man sich am Hafen einfinden.

WICHTIG!

Solltet ihr auf eurer Tour einen Grenzübertritt nach Kanada planen, müsst ihr unbedingt vor der Buchung checken, ob euer Verleiher dies erlaubt. Bei einigen Verleihern darf man bspw. nach Kanada reisen, aber z.B. mit dem WoMo nicht nach Toronto oder Quebec fahren!

TIPP!

Bei uns war an der Fähre eine lange Auto-Warteschlange. Dank unseres vorreservierten Tickets durften wir aber mit unserem WoMo an den wartenden Autos vorbei und auf die separate Fahrspur für Wohnmobile vorfahren. Einfach kurz den Anweiser ansprechen, der winkt euch dann im Idealfall durch.

Die Überfahrt verbringe ich mit dem Fernglas im Anschlag. Häufig lassen sich auf dieser Strecke Orcas oder andere Wale blicken – heute leider nicht. Schade!

TIPP!

In Victoria auf Vancouver Island befindet sich Kingston/Ecke Menzies Street ein öffentlicher Parkplatz, der sich in fußläufiger Nähe zum Hafen und Downtown befindet. Ist allerdings auch kein Schnäppchen. Wer aber wie wir nur ein kurzes WoMo hat, der passt auch in die Parkbuchten auf der Menzies Street (Bäume im Blick haben, wenn ihr einparkt!!) und parkt für $2,50 den ganzen Tag!

Unbedingt mitnehmen solltet ihr das British Columbia Parliament Building, einen Bummel durch den gegenüberliegenden Hafen (hier befindet sich auch die Touristeninformation), einen Besuch im Chinese Quarter und schließlich eine Spritztour mit dem Wassertaxi nach Fishermans Wharf auf eine Portion Fish&Chips.

Unser heutiger Campingplatz befindet sich nicht weit von Victoria. Der Fort Victoria RV Park ist ein netter, privater Platz auf dem die Stellplätze allerdings auch gleich wieder viel kleiner sind. Dafür können wir aber endlich wieder mal dumpen und entspannt im Sani-Haus duschen. 

TAG 10 Little Qualicum Falls/Vancouver Island

Da aufgrund eines langen Wochenendes auf dem Campingplatz des Little Qualicum Falls Provincial Parks nur Plätze mit mind. 2 Übernachtungen zu reservieren waren, müssen wir auf einen der First come – First Serve-Stellplätze hoffen und uns entsprechend ranhalten. Duncan – der Stadt der Totempfähle statten wir trotzdem einen Besuch ab. Wer Zeit hat läuft den Totem-Rundgang durch die Stadt ab, wir begnügen uns mit den 40 Totempfählen rund um den Bahnhof und besuchen das sehenswerte Cowichan Valley Museum. Hier wird das Alltagsleben um die Jahrhundertwende und die Geschichte der Cowichan-Nation in einer sehr liebevoll dekorierten Ausstellung gezeigt. Sehr sehenswert und der Eintritt ist frei! 

Beim Englishman River Falls Provincial Park, der ebenfalls auf dem Weg liegt und sehr schön sein soll, können wir leider keinen Halt einlegen, denn die Zeit sitzt uns im Nacken. Und gut so, denn als wir um 14.45 Uhr auf den Platz rollen, erhaschen wir den letzten Stellplatz. Wäre das schade gewesen, wenn wir auf diesem Traumplatz nicht hätten stehen können.

Was ursprünglich nur als günstig gelegener Zwischenstopp auf dem Weg nach Tofino gedacht war, entpuppt sich rückblickend betrachtet als schönster Campingplatz der gesamten Reise.

Den Rest des sonnigen Tages verbringen wir am natürlichen Pool des Wasserlaufes unweit der Wasserfälle und baden im kristallklaren, wenn auch sehr erfrischenden Wasser.

TAG 11 Tofino/Vancouver Island

Bevor wir uns auf den weiteren Weg machen, laufen wir noch den Upper-Lower-Falls-Trail ab. Toll! Die Wasserfälle sind zwar nicht besonders hoch, aber trotzdem sehr beeindruckend wie sich das Wasser tosend seinen Weg durch die Felsen bahnt. 

Auf unser Strecke nach Tofino liegt der MacMillan Provincial Park. Hier müsst ihr halten und den Cathedral Grove Trail mit seinen Baumriesen ablaufen und wenn dann noch Zeit ist, lohnt sich auch ein kleiner Badeabstecher zum Cameron Lake

Von hier zieht sich die Strecke bis Tofino leider ein wenig und als wir auf dem Campingplatz Bella Pacifica ankommen, sind wir etwas enttäuscht. Nach den großzügigen Stellplätzen der National und Provincial Parks sind die kommerziellen Campingplätze doch immer wieder ernüchternd. Wie die Sardinen steht man auf den Full-Hook-up-Sites. Nee, das gefällt uns nicht. Kurze Frage an der Rezeption, ob wir unseren vorreservierten Platz tauschen können? Wir können und bekommen sogar noch Geld zurück, weil der neue Stellplatz günstiger ist. Wie nett! Schnell noch Schwarzwasser-Tank (was für ein unschuldiges Wort für eine so doch eher braune Angelegenheit…) geleert und auf die schön ruhig von Hecken umgebene Non-Hook-up-Site umgezogen. 

Die Lage des Campingplatzes direkt an der weitläufigen Bucht des MacKenzie Beaches ist trotzdem toll. Die vielgerühmten Tide Pools finden wir zwar nicht, aber die abendliche Atmosphäre, wenn die Camper auf dem Strand die Lagerfeuer entzünden, ist unvergesslich.

TAG 12 Pacific Rim National Park Reserve/Vancouver Island

Heute widmen wir uns voll ganz dem Pacific Rim National Park Reserve. Denn deswegen sind wir ja hier! (…naja und vielleicht wegen der netten Surfer-Boys, die es hier ja zuhauf geben soll, aber das verrate ich keinem).

Ausgeguckt haben wir uns eigentlich den Schooner Cove Trail, der ist aber leider gesperrt. Alternativ wird uns in dem schicken Touristeninformationscenter von Tofino der Rain Forest Trail ans Herz gelegt. Auch sehr schön, wenn auch etwas kurz. So bleibt aber noch Zeit für einen Abstecher zum Combers Beach. Und hier wird uns viel geboten: zwar immer noch keine knackigen Surfer-Boys, aber dafür drei junge Weißkopfadler, eine Seelöwen-Kolonie und Treibholz, soweit das Auge reicht.

Soviel Seeluft macht hungrig. Die WoMo-Küche bleibt heute kalt, denn wir schlagen uns die Bäuche voll mit leckersten Tacos vom Wild Side Grill und allerleckerstem Salted Caramel Sundae von Chocolate Tofino gleich nebenan. 

So, jetzt noch einen Abstecher in die Hochburg der flotten Surferboys – Downtown Tofino ich komme! Leider ist Tofino jedoch nicht sehr RV-freundlich. Überall herrscht Halteverbot für WoMos. Hmm, ob die Surferboys in ihren coolen Vans wohl das Segel etwas überspannt haben beim kostenlosen Übernachten am Straßenrand? Entnervt stellen wir uns schließlich auf einen Supermarkt-Parkplatz, kaufen schnell ein und fahren zurück zum Campingplatz. 

TAG 13 Vancouver

Von Nanaimo nehmen wir die Fähre nach Horseshoe Bay – wieder keine Wale weit und breit. Pff, dann eben nicht. Von der Horseshoe Bay ist es nur ein Katzensprung bis nach Vancouver, wo wir drei Nächte bleiben werden. 

TIPP!

Es lohnt sich statt über den Highway den Marine Drive Richtung Downtown zu fahren, wobei ich zu diesem Abenteuer max. mit einem Wohnmobil mittlerer Größe rate. An manchen Stellen wird es schon schweißtreibend eng. 

Wie schon in Stockholm Link setzen wir auf eine bewährte Strategie: In einer Stadt immer den Platz in nächster Nähe und bester Öffi-Anbindung zur Innenstadt auswählen. Wir haben uns für den etwas teuren, dafür in Vancouver Downtown-Nähe gelegenen Capilano River RV Park entschieden.

Über den Platz lässt sich sagen: quadratisch, praktisch, ok. Obwohl er einen Pool im Angebot hat – großes Hallo bei den Caravanication-Kids – weiß der Platz, wo seine Kernkompetenz liegt: 8 Min. Fußweg zur Bushaltestelle, 20 Min. Fahrt (schön über die Capilano Bridge und durch den Stanley Park) und Zack! – biste mittendrin in Downtown! Fertig – mehr brauchst du nicht und mehr will der Campingplatz nicht. Die Stellplätze sind schön eng, damit möglichst viele Camper in den Genuss der räumlichen Nähe kommen und das stete Verkehrsrauschen der nahegelegenen Hauptverkehrsstraße soll ja bei manchen Menschen für einen besonders tiefen Schlaf sorgen.

Den tiefen Schlaf hätten wir auch ohne Rauschen gehabt, denn der Tag war trotz reibungslosem Ablauf trotzdem aufregend. Bei der morgendlichen Abreise mussten wir feststellen, dass eines der Bremslichter nicht funktioniert. Hmm, so wollen wir ja nicht in eine Polizeikontrolle geraten. Während der gesamten Strecke also banges Ausschauhalten nach den Sherrifs und nach der Ankunft direkt den Anruf bei der Road Bear Hotline getätigt. Kein Problem – sie schicken uns morgen einen Mechaniker rum.

TAG 14 Vancouver

Obwohl man – wie bereits beschrieben – vom Capilano River RV Park auch zack, zack, zack in der Innenstadt sein könnte, habe ich mir für den ersten Tag etwas Besonderes überlegt. Da ich während des Studiums für einige Monate in Vancouver gearbeitet und in North Vancouver gewohnt habe, möchte ich noch einmal in vergangenen Zeiten schwelgen. Wir nehmen also den Bus 239 und fahren bis zum Lonsdale Quay. Hier ist nicht nur eine sehr schöne Markthalle, hier legt auch der SeaBus ab. Diese Fähre verbindet North Vancouver mit Vancouver Downtown und so bekommt man für kleines Geld eine schöne Fahrt durch den Vancouver Harbour und einen spektakulären Blick auf die Skyline.

Quasi neben der Anlegestelle beginnt Gastown, der älteste Bezirk von Vancouver. Ein kurzer Besuch der Steam Clock und den viertelstündlichen Dampfstoß abwarten, ist ebenso Pflichtprogramm wie ein Stopp bei Gassy Jack, der Statue des legendären Gründers von Vancouver am Maple Tree Square. Und auch Chinatown ist von hier nicht weit. Wir steigen allerdings in den Bus und fahren in die Robson Street, für mich eine der schönsten Einkaufsstraßen Vancouvers mit vielen Shops und Restaurants.

TIPP!

Nutzt Vancouvers öffentliche Verkehrsmittel. Das Busnetz ist sehr dicht und die Abfahrten eng getaktet. Man kommt überall bestens hin und muss sich nicht mit dem Verkehr oder der Parkplatzsuche stressen. Wer nicht den Tagespass nutzen möchte (lohnt sich ab mehr als drei Fahrten!) sollte Kleingeld parat haben, um es direkt beim Fahrer in die Kasse zu werfen – Scheine werden nicht gern gesehen.

Abends auf dem Campingplatz erwartet uns schon der freundliche Mechaniker, der uns im Nullkommanix das kaputte Bremslicht tauscht. Toller Service – Danke RoadBear!

So, das war unsere zweite WoMo-Woche und die Frage nach der Gemeinsamkeit von Vampiren und Surferboys hat sich geklärt: Es wird sehr viel über sie gesprochen, aber zu sehen bekommt man sie eigentlich nicht…

In unserer dritten und letzten Woche geht es von Vancouver nach Seattle mit einem Abstecher in die Alpen. Geht nicht? Geht doch! Lest selbst…Woche III

TIPP! 

Vor und während unserer Reise haben wir den Kanada Südwest/USA Nordwest Reiseführer*Werbung von Reise Know How genutzt. Hier gibt es neben allen sonstigen guten Tipps auch tolle Campingplatzempfehlungen und Hilfestellung zur Routenplanung.

*Hinweis: Die von mir vorgeschlagenen Artikel verlinken zur Amazon-Webseite. Als Amazon-Partnerin verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.

 

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